Charles Dickens

Weihnachtslied

Ach die Kolonialwarenläden! Fast geschlossen waren sie, vielleicht ein oder zwei Laden vorgesetzt: aber welche Herrlichkeiten sah man durch diese Öffnungen! Nicht allein, daß die Waagschalen mit fröhlichem Klingklang auf dem Ladentisch rumorten, oder daß der Bindfaden so munter von seiner Rolle schnurrte, oder daß die Büchsen blitzschnell hin und her fuhren wie durch Zauberei, oder daß der Mischgeruch von Kaffee und Tee der Nase so wohl tat, nicht daß die Rosinen so wunderschön, die Mandeln so außerordentlich weiß, die Zimtstengel so lang und gerade, die andern Gewürze so köstlich, die eingemachten Früchte so dick mit geschmolzenem Zucker belegt waren, daß der kälteste Zuschauer entzückt wurde; nicht allein, daß die Feigen so saftig und fleischig waren, oder daß die Brignolen in bescheidener Koketterie in ihren verzierten Büchsen erröteten, oder daß alles so gut zu essen oder so schön in seinem Weihnachtskleid war: das war es nicht allein. Die Kaufenden waren auch alle so eifrig und eilig in der Vorfreude auf das Fest, daß sie in der Türe gegeneinanderrannten, wie von Sinnen mit ihren Körben zusammenstießen und ihre Einkäufe vergaßen und wieder zurückliefen, um sie zu holen, und tausend ähnliche Irrtümer in der bestmöglichen Laune begingen, während der Kaufmann und seine Leute so frisch und froh waren, daß die blanken Herzen, die ihre Schürzen hinten zusammenhielten, ihre eigenen hätten sein können.