Friedrich Schiller

Kassandra

In die heim’sche Wohnung ziehn;

Doch es tritt ein styg’scher Schatten

Nächtlich zwischen mich und ihn.

Ihre bleichen Larven alle

Sendet mir Proserpina;

Wo ich wandre, wo ich walle,

Stehen mir die Geister da.

In der Jugend frohe Spiele

Drängen sie sich grausend ein,

Ein entsetzliches Gewühle!

Nimmer kann ich fröhlich sein.

Und den Mordstahl seh‘ ich blinken

Und das Mörderauge glühn;

Nicht zur Rechten, nicht zur Linken