Friedrich Schiller

Kassandra

Und in ihrem Schmerz verlassen

War nur eine traur’ge Brust.

Freudlos in der Freude Fülle,

Ungesellig und allein,

Wandelte Kassandra stille

In Apollos Lorbeerhain.

In des Waldes tiefste Gründe

Flüchtete die Seherin,

Und sie warf die Priesterbinde

Zu der Erde zürnend hin:

Alles ist der Freude offen,

Alle Herzen sind beglückt,

Und die alten Eltern hoffen,

Und die Schwester steht geschmückt.

Ich allein muß einsam trauern,