Christoph Gross

Sonnenstrahlen und Fleischstücke

Stromausfälle, Gorillas, Schreibblockaden … Ein Herz unter Einer Polizeiuniform … U-Boote … Vegetarier, Meteoriten, Asketen … Krüppelwesen … „Ich verabscheue Die spiessbürgerliche Enge Von Müntschemier!“ Misserfolge … Sturm und Drang Eines jungen Dichters … Bretter … Arterien … Eine Zeit In der Hölle … Schmucksteine …

Christoph Gross

Der Doppelmord in der Solmsstraße

Ein arroganter Polizist Findet die Leiche … Ein empfindsamer Mensch, der Ein überaus einfacher Mann Ist, welcher nicht An sich glaubt, Steht auf einer Brücke, die einen Durch giftige Chemikalien Verschmutzten Fluss überspannt. Ein arroganter Polizist Findet die Leiche Eines erstochenen Horrorautors In einem absolut hässlichen Büro in der Solmsstraße … Ein empfindsamer Mensch, der Ein überaus einfacher Mann Ist, … Weiterlesen …

Johann Wolfgang von Goethe

Iphigenie auf Tauris

Personen: Iphigenie Thoas, König der Taurier Orest Pylades Arkas Schauplatz: Hain vor Dianens Tempel. Erster Aufzug Erster Auftritt Iphigenie: Heraus in eure Schatten, rege Wipfel Des alten, heil’gen, dichtbelaubten Haines, Wie in der Göttin stilles Heiligtum, Tret ich noch jetzt mit schauderndem Gefühl, Als wenn ich sie zum erstenmal beträte, Und es gewöhnt sich nicht mein Geist hierher. So manches … Weiterlesen …

Jeremias Gotthelf

Die schwarze Spinne

Über die Berge hob sich die Sonne, leuchtete in klarer Majestät in ein freundliches, aber enges Tal und weckte zu fröhlichem Leben die Geschöpfe, die geschaffen sind, an der Sonne ihres Lebens sich zu freuen. Aus vergoldetem Waldessaume schmetterte die Amsel ihr Morgenlied, zwischen funkelnden Blumen in perlendem Grase tönte der sehnsüchtigen Wachtel eintönend Minnelied, über dunkeln Tannen tanzten brünstige … Weiterlesen …

Joseph von Eichendorff

Täuschung

Ich ruhte aus vom Wandern, Der Mond ging eben auf, Da sah ich fern im Lande Der alten Tibet Lauf, Im Walde lagen Trümmer, Paläste auf stillen Höhn Und Gärten im Mondesschimmer – O Welschland, wie bist du schön! Und als die Nacht vergangen, Die Erde blitzte so weit, Einen Hirten sah ich bangen Am Fels in der Einsamkeit. Den … Weiterlesen …

Joseph von Eichendorff

Waldgespräch

Es ist schon spät, es wird schon kalt, Was reitst du einsam durch den Wald? Der Wald ist lang, du bist allein, Du schöne Braut! Ich führ dich heim! »Groß ist der Männer Trug und List, Vor Schmerz mein Herz gebrochen ist, Wohl irrt das Waldhorn her und hin, O flieh! Du weißt nicht, wer ich bin.« So reich geschmückt … Weiterlesen …

Joseph von Eichendorff

Winternacht

Verschneit liegt rings die ganze Welt, ich hab‘ nichts, was mich freuet, verlassen steht der Baum im Feld, hat längst sein Laub verstreust. Der Wind nur geht bei stiller Nacht und rüttelt an dem Baume, da rührt er seinen Wipfel sacht und redet wie im Traume. Er träumt von künft’ger Frühlingszeit, von Grün und Quellenrauschen, wo er im neuen Blütenkleid … Weiterlesen …

Joseph von Eichendorff

Wünschelrute

Schläft ein Lied in allen Dingen, Die da träumen fort und fort, Und die Welt hebt an zu singen, Triffst du nur das Zauberwort.

Joseph von Eichendorff

Zwielicht

Dämmrung will die Flügel spreiten, Schaurig rühren sich die Bäume, Wolken ziehn wie schwere Träume – Was will dieses Graun bedeuten? Hast ein Reh du, lieb vor andern, Laß es nicht alleine grasen, Jäger ziehn im Wald und blasen, Stimmen hin und wieder wandern. Hast du einen Freund hienieden, Trau ihm nicht zu dieser Stunde, Freundlich wohl mit Aug und … Weiterlesen …

Joseph von Eichendorff

Der Abend

Schweigt der Menschen laute Lust: Rauscht die Erde wie in Träumen Wunderbar mit allen Bäumen, Was dem Herzen kaum bewusst, Alte Zeiten, linde Trauer, Und es schweifen leise Schauer Wetterleuchtend durch die Brust.