Friedrich Schiller

Das Ideal und das Leben

Kein Erschaffner hat dies Ziel erflogen,

Über diesen grauenvollen Schlund

Trägt kein Nachen, keiner Brücke Bogen,

Und kein Anker findet Grund.

Aber flüchtet aus der Sinne Schranken

In die Freiheit der Gedanken,

Und die Furchterscheinung ist entflohn,

Und der ewge Abgrund wird sich füllen;

Nehmt die Gottheit auf in euren Willen,

Und sie steigt von ihrem Weltenthron.

Des Gesetzes strenge Fessel bindet

Nur den Sklavensinn, der es verschmäht,